Bauseitige Farbbeschichtungen

• Eine bauseitige Farbbeschichtung ist generell möglich. Neben dem Gesichtspunkt der dekorativen Gestaltung, erfolgt eine Farbbeschichtung auch immer aus bauphysikalischen Gründen - als Schutz vor Feuchtigkeitsaufnahme. Obwohl AMROC-Panel auch ohne Farbbeschichtung wetterbeständig und verrottungsfest ist, handelt es sich doch um einen Holzwerkstoff. Dadurch kommt es bei Änderungen der Umgebungsfeuchte oder bei direkter Nässeeinwirkung (z.B. im Fassadenbereich) in geringem Maße zu Dimensionsänderungen in der Länge und Breite (Dehn- und Schwindverhalten). Hier sind die Angaben in den Technischen Daten zu beachten.
  
  
• Eine fachgerechte Farbbehandlung reduziert das Dehn-/ Schwindverhalten durch eine geringere Feuchtigkeitsaufnahme. Je nach Beschichtungsstoff kann diese auch weitgehend unterbunden werden. Im Fassadenbereich, dem Bereich mit hoher klimatischer Beanspruchung, sollte deshalb immer eine wirksame Farbbeschichtung erfolgen.
  
  
• Eine nur einseitige Farbbeschichtung erzeugt ein Dampfdiffusionsungleichgewicht zwischen der Vorder- und Rückseite der Platte, welches zur Verformung der Platte führt. Die Rückseite muss deshalb in der Wirkung gleichwertig wie die Vorderseite beschichtet sein, so dass ein annäherndes Dampfdiffusionsgleichgewicht besteht. Insbesondere bei hinterlüfteten Fassaden ist diese Forderung unumgänglich, da auch über die Rückseite Umgebungsfeuchtigkeit auf die Platte einwirkt.
  
  
• Durch eine sachgemäße Lagerung und Verarbeitung ist zu gewährleisten, dass die Platten vor dem Farbauftrag keine Feuchtigkeit aufnehmen. Erfolgt dies nicht, können beim späteren Feuchtigkeitsaustritt leicht wasserlösliche Bestandteile des ausgehärteten Zements als Kalziumkarbonat an die Oberfläche gelangen und dort zu Farbschäden führen.
  
  

Hinweis: Das Auftreten von Kalziumausblühungen und Auslaugungen kann bei bauseitiger Farbbeschichtung nicht ausgeschlossen werden. Dies stellt keinen Qualitätsmangel dar.

Auswahl der Beschichtungsstoffe

• AMROC-Panel hat einen pH-Wert von 11-13. Dadurch ist darauf zu achten, dass die zur Anwendung kommenden Beschichtungsstoffe alkalibeständig sein müssen.
  
  
• Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die Beschichtungsstoffe durch die Anforderungen bestimmt werden, die sich aus dem Anwendungsbereich ergeben. Beim Aufbau eines vollständigen Beschichtungssystems -bestehend aus Grundierung, Zwischenbeschichtung, Endbeschichtung- sollten die einzelnen Komponenten von einem Hersteller verwendet werden, da diese optimal aufeinander abgestimmt sind.
  Tipp: Für Fassaden sind helle Farbtöne eine gute Empfehlung. Dunkle Farben sollten nur bedingt zur Anwendung kommen.
  
  
• Für die Beschichtung empfehlen folgende Produkte der Firma Caparol.
  Amphibolin E.L.F. Universalfarbe für die Endbeschichtung
  Disbon 481 EP Uniprimer für die Grundierung
  
  
• Um das Diffusionsgleichgewicht der Platte zu erreichen, ist die Rückseite mit der Grundierung ca. zwei bis drei Mal zu beschichten. Auf der Sichtseite ist ein einmaliger Auftrag der Grundierung ausreichend. Der Endanstrich sollte, je nach Farbton, mindestens drei Mal aufgetragen werden.

Hinweis: Im Downloadbereich können Sie sich die entsprechenden Dokumente herunter laden.